in Zeitlupe

Manchmal hat man so einen Tag, da geht einem irgendwie die Zeit verloren. Ich habe das seit zwei Wochen.
Ich komme nach Hause und noch bevor ich gerade mal die Hälfte aller Dinge, die ich tun wollte, oder zumindest sollte, erledigt habe, ist auch der letzte Rest vom Tag schon wieder vorbei. Ich weiß nicht wieso das so ist, das ging schon mal besser.
Der alltägliche Kram im Haushalt möchte ich sagen, aber wenn man sich genauer umschaut, sieht es hier aus wie Sau. Komplett aufgeräumt hat hier keiner mehr, seit mindestens zwei Wochen. Also exakt der Zeitraum, indem die Zeit verloren gegangen ist. Sehr verdächtig.
Ich glaube es ist nicht ein „mehr“ an Aufgaben, sondern eher eine Verlangsamung der Ausführung. Wahrscheinlich hat sich irgendwo was verdreht und jetzt bewege ich mich, ohne dass es bisher aufgefallen ist in halbierter Geschwindigkeit. Während alle um mich herumwuseln, bewege ich mich in Zeitlupe und keiner bemerkt es, oder sind höflich genug nichts zu sagen. So verdoppelt sich allein der Weg zur Arbeit und zurück. Aus zweimal eine halbe Stunde werden also zweimal eine. Aus zwei Minuten Zähneputzen vier. Drei Minuten Windows-Updates verzehnfachen sich sogar auf eine gefühlte halbe Stunde.
Zeitlupenleben. Einmal Problem erkannt könnte man vielleicht einen Vorteil daraus ziehen, dumm nur: mir fällt keiner ein.
Blöde Sache, wenn selbst das Gehirn doppelt solange braucht und auch dann kein kluger Gedanke bei heraus kommt.